Die Wiese entspringt im Naturpark Südschwarzwald und mündet in der Schweiz in den Rhein. Über die Jahrhunderte wurde ihr Verlauf durch menschliche Eingriffe verändert, landwirtschaftliche Einträge belasteten das Gewässer. Seit einigen Jahren werden hier ökologische Maßnahmen ergriffen und mittlerweile gibt es sogar Ansätze, den Lachs wieder anzusiedeln. Dies ist aufgrund der guten Gewässervernetzung trotz der starken wasserwirtschaftlichen Nutzung und sehr hohen Kraftwerksdichte möglich.
Bereits vor 1984 entstand die Idee zur Wasserkraftnutzung am bestehenden Kulturwehr und es wurden verschiedene konkurrierende Entwürfe zur Genehmigung eingereicht. Es sollte jedoch bis 2008 dauern, bis sich die beiden um die Genehmigung konkurrierenden Unternehmen entschieden das Projekt nun gemeinsam in Angriff zu nehmen. Von da an ging es zügig vorwärts.
Das gemeinsame Projekt eines privaten Betreibers und der Energiedienst AG, konnte nun, technisch, ökologisch und ökonomisch verbessert, noch in 2009 genehmigt werden. Nur neun Monate später erfolgte bereits der Spatenstich und im Frühsommer 2011 konnte der erste nachhaltig und umweltfreundlich erzeugte Strom ins Netz eingespeist werden.
Dieses Kraftwerk hat zwei sogenannte Wasserkraftschnecken als Basis für den Antrieb der Generatoren. Durch zwei unabhängige Maschinensätze konnte die Verfügbarkeit und Gesamtproduktion deutlich optimiert werden.
Das Konzept ermöglicht es auch, auf einen Feinrechen zu verzichten.
Die beiden Wasserkraftschnecken sind auch für den Fischabstieg nutzbar: Über die großen und langsam drehenden Schnecken können die Fische gefahrlos absteigen. Ebenfalls wird ökologisch wertvolles Schwemmgut darüber im Fluss weitergegeben und muss nicht aufwendig entnommen und entsorgt werden.
Für den Fischaufstieg wurde ein Umgehungsgewässer realisiert. Dieses ermöglicht die Durchgängigkeit der Wehranlage für aufwärts wandernde Fischarten sowie für Kleinlebewesen (Makrozoobenthos). Das Gewässer ist so ausgelegt, dass zukünftig auch Lachse aufsteigen können. Eine Anrampung der Gewässersohle am unterwasserseitigen Fischpasseinstieg ermöglicht auch bodennah wandernden Fischarten den Einstieg. Die Zielfischarten in diesem Gebiet der Wiese sind Forelle, Äsche und zukünftig Meerforelle, Lachs.
Das zweifeldrige Schlauchwehr und ein spezieller Geschiebefang sind für den regelmäßigen Transport von Geschiebe im Gewässer zuständig.
Technische Daten:
Installierte Leistung: 470 kW
Ausbauwassermenge: 11 m3/s
Gefälle: ca. 5,9 m
Mittlere Jahresproduktion: 1,7 GWh