Im Mai 2019 wurde das innovative „Beschneiungs-Kleinwasserkraftwerk“ in Betrieb genommen. Bei diesem einzigartigen Konzept wird das mit einem Kleinwasserkraftwerk zur Stromerzeugung genutzte Wasser direkt an einer ebenso neu installierten Beschneiungsanlage in Schnee umgewandelt. Das neue Kraftwerk dient also sowohl der Versorgung mit Ökostrom als auch der Absicherung der Schneeproduktion im Skigebiet. Dabei wird etwa die Hälfte des gemeinsam mit dem bereits bestehenden Kraftwerk Hinterwald produzierten Stroms zur Deckung des Eigenbedarfs der kompletten technisch-touristischen Infrastruktur des Skigebiets genutzt. Der restliche Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und dient somit als zusätzliches, vom Skibetrieb unabhängiges Einkommen. Durch diese Konzeption konnte das Anlegen eines zusätzlichen Wasserspeichers für das Skigebiet vermieden werden.
Die Kooperationsbereitschaft der Grundbesitzer*innen, über deren Grundstücke die Rohrleitungen verlaufen sollten, stellte eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes dar. Im Spätsommer 2019 lag die finale Bewilligung des Projektes vor, im September 2019 wurde dann sofort mit der Umsetzung begonnen. Nach nur drei Monaten konnte ein Teil des neuen Systems, rechtzeitig zum Start der Ski-Saison, bereits genutzt werden. Die Stromgewinnung konnte schlussendlich im Mai 2020 aufgenommen werden. Durch die Aufteilung der Rohre auf mehrere Rohrdimensionen konnten logistische Vorteile und Kosteneinsparung beim Transport erreicht werden.
Dank der Anbindung an das bestehende Kraftwerk Hinterwald konnte die Wasserfassung des Beschneiungs-Kraftwerks mit geringem Aufwand umgesetzt werden. Das zur Stromgewinnung genutzte Wasser fließt direkt in ein Beruhigungsbecken, welches mit einem Spülschütz ausgestattet ist und den Beginn der Ausleitungsstrecke markiert, wo auch die vom Zufluss abhängige Restwasserdotation erfolgt. Für diesen Neubau musste keine Wehranlage und somit auch kein Fischaufstieg errichtet werden.
Für das neue Kleinwasserkraftwerk wurde eine Diagonal- Turbine eingebaut. Bei dieser Turbinenart können die Laufschaufeln in jedem Betriebszustand optimal zum Leitapparat positioniert werden, was in einem hohen Wirkungsgrad resultiert. Die moderne Beschneiungsanlage wird von der zentralen Riesneralm-Betriebswarte aus gesteuert. Zusätzlich wurde auch eine gemeinsame Trafostation für das Kraftwerk und die Pumpstation errichtet und in das bestehende 30 kV-Netz der Riesneralm eingebunden.
Durch die Gewinnung von doppelt so viel Strom wie selbst im gesamten Betrieb inklusive Beschneiungsanlage benötigt wird, sind sie damit auch zum ökologischen Vorreiter der Branche avanciert.
Beim Kleinwasserkraftwerk Riesneralm Donnersbach schließt sich der Kreislauf – Wasser wird zur Gewinnung von Ökostrom genutzt, in Schnee umgewandelt und fließt nach der Schneeschmelze in seinem ursprünglichen Zustand schließlich wieder zurück in den Fluss.