Als Geschiebe werden Gesteinsmaterial sowie andere Feststoffe bezeichnet, welche der Fluss oder Bach an seiner Sohle mit sich führt bzw. transportiert. Schwebstoffe (Stoffe von so geringer Größe bzw. Gewicht, dass sie im Wasser praktisch “schweben”) fallen nicht darunter.
Diese durch die Strömung transportierten Feststoffe, die sich gleitend, rollend oder springend auf der Gewässersohle bewegen, werden auch als Schleppfracht bezeichnet. Der Begriff bezieht sich vor allem auf solche Sedimente, die sich aktuell im Transportprozess befinden oder die nur vorübergehend zur Ruhe gekommen sind.
Mit dem Begriff “Geschiebetrieb” wird die Geschiebemasse bezeichnet, die pro Sekunde in einem ein Meter breiten Gewässerabschnitt transportiert wird. Fließt das Gewässer eher langsam, lagern sich Feststoffe ab, fließt das Gewässer schnell, werden die Stoffe mitgeschleift.
Durch Eingriffe in das Gewässer kann das Geschiebe beeinflusst werden, man spricht dann vom “Geschiebemanagement”. Dazu können Maßnahmen wie beispielsweise Renaturierungen, die Zugabe von Geschiebe, oder auch die Verbesserung der Durchgängigkeit gesetzt werden.
Auch für Kleinwasserkraftwerke sind Geschiebe relevant, und das aus mehreren Gründen:
Zum einen kann schon bei der Planung eines Kraftwerks darauf geachtet werden, dass Geschiebe sich nicht an ungünstigen Stellen ablagern. Erreicht werden kann das durch eine günstige Anordnung der sogenannten Fassung, also der Außenseite einer Flusskrümmung. Es können aber auch spezielle Wehre verbaut werden, die dafür sorgen, dass das Wasser für das Kraftwerk entnommen wird, das Geschiebe jedoch darüber hinweggleitet und so das Kraftwerk im Betrieb nicht stört.
Auch mit anderen baulichen Maßnahmen, beispielsweise Trennschwellen mit Sammel- und Spülrinnen, kann dafür gesorgt werden, dass das Geschiebe am Kraftwerk vorbeigeleitet wird.