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Abiotische Qualitätselemente der EU-Wasserrahmenrichtlinie

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie sieht eine Bewertung der Qualität europäischen Gewässer vor. Nach einer umfassenden Überprüfung der biotischen (die belebte Umwelt betreffend) und abiotischen (die unbelebte Umwelt betreffend) Faktoren wird eine der 5 Zustandsklassen (sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend und schlecht) festgestellt. Auf dieser basierend können anschließend Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Zu den hydromorphologischen Qualitätskomponenten zählen der Wasserhaushalt, die Durchgängigkeit und die Morphologie (= die Geometrie des Gewässer, beispielsweise Längs- und Querprofile) der zu bewertenden Gewässer. Spannend hierbei ist, dass die Kriterien für die Hydromorphologie erst beim „sehr guten“ Zustand genau definiert sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese in den unteren Zustandsklassen keine Rolle spielen – sondern es werden Rückschlüsse auf die Hydromorphologie über die biotischen Komponenten gezogen. Die Klassifizierung in eine Zustandskategorie, die weniger als „Gut“ ist, basiert allein auf der Bewertung biotischer Qualitätsmerkmale.

  • Parameter zur Hydrologie

Hierbei wird ermittelt, inwiefern eine Wasserausleitung die natürliche Wasserführung beeinflusst. Dies wird über genaue Angaben zur Restwasserstrecke (Länge des Abschnitts, Ausmaß der Belastung, Mindestwassertiefe, etc.) vergleichbar gemacht. Ein weiteres Kriterium ist die Reduktion der Fließgeschwindigkeiten flussaufwärts, welche über den Rückstau gemessen wird. So können Rückschlüsse auf Temperaturveränderungen und Nährstoffvorkommen gemacht werden. Es wird zwischen „seichtem Stau“ und „tiefem Stau“ unterschieden. Der letzte Parameter der Hydrologie ist der Schwall, welcher über die Differenz des Wasserspiegels (Schwall-Amplitude) beschrieben wird. Es wird ebenfalls auf die Geschwindigkeit des Anstieges bzw. Rückganges und die Häufigkeit eingegangen.

  • Parameter Querbauwerke

Die Durchgängigkeit des Flusses darf nicht durch menschliche Aktivität beeinträchtigt werden. Eine ungestörte Migration aquatischer Organismen flussauf- und abwärts muss möglich sein, als auch der Transport von Sedimenten. Für die Bewertung wird die Anzahl der Querbauwerke, die Lage des Bauwerks, der Typ, vorhandene Fischaufstiegshilfen und die Möglichkeit des Sedimenttransports erhoben.

  • Parameter zur Morphologie

Unter Morphologie versteht man die Struktur und Form von Gewässern, insbesondere von Flüssen, Seen und Küstengewässern. Die Morphologie umfasst Merkmale wie die Form des Gewässerbetts, die Tiefenverteilung, die Strömungsgeschwindigkeit, die Ufergestaltung und die Anordnung von Strukturen wie Kiesbänken, Felsen oder Unterwasservegetation. Für die Bewertung der morphologischen Verhältnisse werden keine Einzelparameter erhoben, die Beurteilung erfolgt mittels Summenparametern von 500m-Abschnitten. Es wird unterteilt in Hauptparameter (Uferdynamik und Sohldynamik) und im Bedarfsfalle optional zu erhebende Parameter (Laufentwicklung, Substratzusammensetzung, Strukturen im Bachbett und Uferbegleitsaum – Vegetation). Um einen sehr guten Zustand zu erreichen, müssen alle Parameter den Bedingungen entsprechen, die bei vollständiger oder nahezu vollständiger Abwesenheit von störenden Einflüssen vorliegen.

Fazit

Die abiotischen Qualitätszielkriterien sind – ebenso wie die biotischen Kriterien – ein elementarer Bestandteil bei der Beurteilung des Gewässerzustandes. Im Hinblick auf die Kleinwasserkraft sind Restwasserabgaben und die Durchgängigkeit von besonderer Relevanz

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