Der Earth Overshoot Day bezeichnet jenen Tag, an dem die Menschheit global gesehen ihre regenerativen Ressourcen für das jeweilige Jahr komplett aufgebraucht hat. In diesem Jahr, 2022, fällt der Earth Overshoot Day auf den 28. Juli. Bis Jahresende verbraucht die Menschheit demnach Ressourcen, die sich nicht mehr regenerieren.
Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1970 ist dieser Tag (mit einigen wenigen Ausnahmen wie beispielsweise 2020) stetig weiter nach hinten gerückt: 1970 lag er am 23. Dezember. Im Jahr 2000 lag er am 25. September, heute, 2022 am 28. Juli. Das bedeutet, dass wir für eine nachhaltige Lebensweise momentan etwa 1,75 Erden bräuchten.
Auch für einzelnen Länder gibt es “Overshoot-Days”. Diese geben an, wann der globale Earth Overshoot Day wäre, wenn die gesamte Menschheit so leben würde, wie die Bevölkerung in dem jeweiligen Land. Für Österreich liegt dieser Tag am 6. April, für Deutschland am 4. Mai, für die Schweiz am 13. Mai. Das bedeutet, dass die DACH-Region insgesamt weniger nachhaltig lebt als der globale Durchschnitt. Das am wenigsten nachhaltige Land ist Qatar, dessen Overshoot-Day am 10 Februar, das nachhaltigste Land ist Jamaica, dessen Overshoot Day am 20 Dezember liegt.
Das Global Footprint Network, das den Earth-Overshoot Day berechnet, hat verschiedene Themengebiete benannt, anhand derer man den Overshoot-Day wieder weiter nach vorne verschieben kann. Diese sind beispielsweise
- Der Schutz unseres Planeten durch Aufforstung und Naturschutz,
- Die effiziente Planung unserer Städte und die Reduzierung des Verkehrs
- Die Dekarbonisierung unseres Energiesystems
- Der Verringerung des Fleischkonsums bzw. der Verzicht auf Fleisch
- Die Kontrolle der Bevölkerungsanzahl.
Mehr zu den aufgezählten Punkten gibt es unter https://www.overshootday.org/solutions/ nachzulesen.
Für eine nachhaltige Bewirtschaftung unseres Planeten, von der auch unsere Nachfahren profitieren, müssen viele Hebel in Bewegung gesetzt werden. Der momentane Trend, dass der Earth-Overshoot-Day Jahr für Jahr im Kalender weiter nach vorne rutscht, geht deutlich in die falsche Richtung.
Die Kleinwasserkraft leistet durch ihre CO2-neutrale Energieproduktion ihren Beitrag zu einer lebenswerten Welt und zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Ressourcen. Sowohl global als auch in der DACH-Region muss aber zukünftig ein Umdenken in vielen Bereichen stattfinden, um unsere Ressourcen so zu verwenden, dass auch zukünftige Generationen eine lebenswerte und intakte Umwelt vorfinden.