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Der Elektro-Seilrechen

Rechenanlagen halten nicht nur Fische und andere Wasserbewohner davon ab, mit der Turbine in Berührung zu kommen und sich so eventuell zu verletzen, sondern fangen auch Treibgut und Abfälle ab, damit diese nicht in die Turbine gelangen. Meist erfüllen solche Rechen aber nicht die Anforderungen, eine zuverlässige Barriere für Fische zu sein. Vor diesem Hintergrund hat die Universität Innsbruck vor einigen Jahren eine neue Entwicklung eines Fischschutzrechens vorgestellt, den Elektro-Seilrechen. 

Dabei werden Metallseile vor den Turbineneinlauf gespannt – diese können bis zu 100 Meter lang sein. Die Seile werden dann unter elektrische Spannung gestellt, wodurch im Wasser ein elektrisches Feld entsteht. Dies hat eine sogenannte „Scheuchwirkung“ für die Fische – sie werden dadurch von dem Rechen weg und zur Fischwanderhilfe, meist ein Bypass, hingetrieben.  

Die Vorteile des Elektro-Seilrechens

Elektro-Seilrechen haben gegenüber herkömmlichen Rechenanlagen eine Reihe von Vorteilen: zum einen ist es wesentlich einfacher möglich, größere Strecken abzudecken.

Zudem ist die Bauweise weniger invasiv – es müssen beispielsweise keine Streben, Abstandshalter etc. gebaut werden. 

Weiters können die Abstände zwischen den einzelnen Seilen größer als bei herkömmlichen Fischschutzrechen (Feinrechen) sein, da die Schutzwirkung vom elektrischen Feld ausgeht. 

Muss der Rechen gereinigt werden, können einzelne Seile gelockert werden, um z.B. Treibgut entnehmen zu können. Ein Turbinenschutzrechen hinter der Ebene des Elektro-Seilrechens ist allerdings weiterhin erforderlich.

Funktionsfähigkeit

Die Funktionsfähigkeit des Elektro-Seilrechens ist durch Studien belegt: an der Versuchsanlage der BOKU Wien wurde die Anlage Tests unterzogen. Dabei wurden mit Tracker ausgestattete Fische (Aitel, Forelle, Äsche und Aal) ausgesetzt und deren Verhalten beobachtet. 

Die Untersuchung kam zu folgenden Ergebnissen: Erstens zeigt das elektrische Feld (im Gegenzug zu einer nicht – vorhandenen Spannung) einen deutlichen Effekt – die Fische wurden von dem Rechen weg zum Bypass gescheucht. Zweitens ging hervor, dass bessere Schutzraten erzielt werden konnten, wenn die Seile weiter voneinander entfernt waren. Das ist durch die größere Ausdehnung des elektrischen Feldes zu erklären. 

Fazit

Ein Elektro-Seilrechen ist eine Alternative gegenüber einem herkömmlichen Fischschutzrechen. Das Konzept sowie erste Untersuchungen zeigen, dass der Fischschutz garantiert werden kann. Wie sich solche Anlagen langfristig bewähren, wird sich zeigen. Aufgrund der größeren Abstände zwischen den einzelnen Seilen ist diese Art der Rechenanlage durch die gesteigerte Wassermenge jedenfalls auch für Kraftwerksbetreiber*innen interessant. 

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