Die Wasserkraftanlage Ernstmühl wurde im Jahr 2015 durch den Eigentümer Martin Burkhard mit sehr viel Eigenleistung revitalisiert. Die alte Wasserkraftanlage befand sich auf der in Fließrichtung gesehen linken Seite. Bei den Planungen wurde schnell klar, dass ein kompletter Neubau einer Wasserkraftanlage auf der rechten Flussseite viele Vorteile mit sich bringt. Nach diesem Entschluss reichte Martin Burkhard die Planungsunterlagen Anfang 2015 bei den Genehmigungsbehörden im Schwarzwald im Landkreis Calw ein.
Eingebaut wurde eine vierflügelige Kaplanturbine mit Riemenantrieb und einem Durchmesser von 1,58 m. Die Ausbauwassermenge beträgt 8,20 m³/s und die Fallhöhe 2,50 m. Daraus ergibt sich eine Ausbauleistung von 160 kW. Die Anlage ist vollautomatisiert mit Fernüberwachung. Als Fischaufstieg wurde entlang des Turbinenhauses ein Vertical-Slot-Pass errichtet. Um den Fischen, die vor dem Feinrechen stehen einen Abstieg zu ermöglichen wurde eine Rutsche installiert, über welche die Fische in das Unterwasser gelangen können. Der Feinrechen vor der Wasserkraftanlage entspricht dem neuen Stand der Technik. Und auch die alte Francis-Turbine mit einer Ausbauleistung von ca. 20 kW auf der gegenüberliegenden Flussuferseite läuft nach wie vor bei mehr als 8,20 m³/s mit.
Am 20. Juli 2015 war Spatenstich für die neue Kleinwasserkraftanlage und nur 5 Monate später, am 20. Dezember 2015, ging die neue Anlage in Betrieb. Der Neubau der Kleinwasserkraftanlage Ernstmühl gelang im Einklang mit den Behörden.
Martin Burkhard ist auch beim ortsansässigen Flößerverein aktiv, den Talhuben Flößer. Den Verein gibt es schon seit den 80er Jahren, Brauchtumspflege des jahrhundertealten Flößerhandwerks wird dort großgeschrieben. Traditionell fahren die Flößer am Flößerfest mit einem über 100 m langen Floß die Nagold hinab. Das Floß startet in der Ortsmitte von Unterreichenbach.