Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet die Vielfalt des Lebens. Sie umfasst die Bereiche Artenvielfalt, Lebensraumvielfalt und genetische Vielfalt.
Zurzeit geht auf der Erde die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten schneller zurück als je zuvor, Wissenschaftler*innen sprechen von dem sechsten großen Artensterben der Erdgeschichte. Dabei geht innerartliche Vielfalt noch schneller verloren als Artenvielfalt. Schätzungen gehen davon aus, dass das Verschwinden von Populationen dreimal schneller vor sich geht als das Artensterben selbst. Dieser Verlust an biologischer Vielfalt ist in höchstem Maße besorgniserregend, wenn man bedenkt, wie ökologisch, ökonomisch und auch emotional wertvoll diese ist. Im Süßwasser geht das Artensterben sogar noch deutlich schneller vor sich als in terrestrischen Ökosystemen, Süßwasser-Lebensräume gehören weltweit zu den gefährdetsten Ökosystemen überhaupt.
In der österreichischen Biodiversitätsstrategie 2020+ – Vielfalt erhalten – Lebensqualität und Wohlstand für uns und zukünftige Generationen sichern! – vom Dezember 2014 werden nachhaltige Nutzungsweisen gefordert.
Der Biodiversitätsverlust wird neben dem Klimawandel als die kritischste globale Umweltbedrohung gesehen.
Zur Fischfauna wird ausgeführt, dass diese in Österreich insbesondere durch Unterbrechungen des Gewässerkontinuums durch Migrationshindernisse, wie Wehre, Hochwasserschutzmaßnahmen, Schifffahrt, Wasserentnahmen (z. B. Bewässerung), Veränderungen des Abflussregimes Wasserstandschwankungen, Uferverbau, Gewässernutzung (z. B. Tourismus) und vereinzelt Abwasserbelastungen (inkl. hormonell wirksamer Substanzen) beeinflusst wird.
Lokal können wirtschaftliche Schäden durch Fischprädatoren entstehen (z. B. in Fischteichen). Laut Roter Liste sind 65 % der heimischen Fischarten einer Gefährdungskategorie zugeordnet.
Auch die Fischerei, die in Österreich vor allem als Freizeitfischerei Stellenwert hat, beeinflusst durch den Besatz und Entnahme das gewässertypische Artenspektrum der aquatischen Biozönosen.
Es sind daher die Biodiversitätsbelastungen allgemein zu reduzieren.
Im Rahmen des Ziels, eine biodiversitätsschonende Energieversorgung sicherzustellen, spielt auch die ökologisch verträgliche und an die ökologischen Erfordernisse angepasste Wasserkraftnutzung an geeigneten Standorten eine wichtige Rolle.
Von verschiedenen Gruppierungen wird ein Konflikt zwischen Kleinwasserkraftwerken und Biodiversität heraufbeschworen, den es aufgrund der Faktenlage bei offener Herangehensweise in der Heftigkeit aber gar nicht geben dürfte, wenn man andere, wesentliche Hauptverursacher, wie Hochwasserschutz, Flächenbedarf der Landwirtschaft, Infrastruktur und Siedlungen und dergleichen, ebenfalls so streng bewerten würde.
Zum Einfluss der Fischerei auf die biologische Vielfalt und die Resilienz der Fischpopulationen gibt es mittlerweile vielfältige Literatur. Demnach hat der Fischbesatz im Fischereimanagement über die letzten 50 Jahre große Bedeutung erlangt. Seit Forellen künstlich vermehrt werden, werden sie auch besetzt. Mit dem Zurückgehen der Bestände wurde der Fischbesatz weiter intensiviert, einerseits um Fischentnahmen zu kompensieren – dem landwirtschaftlichen Prinzip folgend: »Wer ernten will, muss säen« – andererseits glaubte man auch, dass von Menschen gemachte Lebensraumveränderungen mittels verstärkten Besatzes einfach auszugleichen seien. Allerdings hat dieser zu einer weiteren Schwächung der Wildfischbestände geführt. Aus naturschutzfachlicher und aus Sicht einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Wildfischpopulationen wäre es mittlerweile wünschenswert, dass Besatzfische nicht an der natürlichen Reproduktion teilnehmen.