Wasser ist von elementarer Bedeutung für alles Leben auf unserem Planeten. Menschen, Tiere und die Umwelt sind auf Wasser als Ressource und als Ökosystem angewiesen. Intakte Gewässer speichern Kohlenstoff, bieten vielfältige Lebensräume und sind die Grundlage der Artenvielfalt. Dementsprechend wichtig ist der Schutz von Wasser und Gewässern. Die Kleinwasserkraft nutzt nicht nur die Ressource Wasser für die Erzeugung erneuerbarer Energie, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer!
Jedes Jahr am 22. März rufen die Vereinten Nationen zum Weltwassertag auf. Um auf den besonderen Stellenwert des Grundwassers aufmerksam zu machen, steht der Tag dieses Jahr unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“. In Deutschland werden 62% der öffentlichen Wasserversorgung durch Grundwasser abgedeckt, in Österreich sind es je 50% Grund- und Quellwasser. Damit Grundwasser auch weiterhin als Trinkwasser verwendet werden kann ist es unbedingt notwendig, es rein und qualitativ hochwertig zu halten und dafür zu sorgen, dass Grundwasserpegel nicht weiter sinken.
Der Schutz des Grundwassers steht heute vor zahlreichen Herausforderungen: Chemische oder organische Stoffeinträge, etwa aus Medikamenten und Pestiziden, beeinträchtigen die Grundwasserqualität zunehmend. Der Klimawandel mit den sich häufenden Hitze- und Trockenperioden gefährdet allgemein die Verfügbarkeit dieser so wertvollen Ressource akut.
Auch für die Kleinwasserkraft ist der Gewässerschutz ein zentrales und wichtiges Thema. Auf europäischer Ebene ist man sich einig, dass es zum Schutz des Wassers notwendig ist, wirklich alle Akteure, die Gewässer und Wasser als Ressource nutzen, einzubeziehen. Als einer dieser Akteure nimmt die Kleinwasserkraft eine aktive Rolle ein, insbesondere wenn es um den Schutz des Lebensraums Fluss geht. Sie hat ihre Hausaufgaben definitiv gemacht: Restwasserabgaben, Fischwanderhilfen und Strukturmaßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands gehören zum Standard einer jeden Kleinwasserkraftanlage am Stand der Technik. Gewässerschutz und Kleinwasserkraft gehen Hand in Hand!
Darüber hinaus ermöglicht die Kleinwasserkraft oft gerade dort eine Qualitätsverbesserung von Gewässern, wo Beeinträchtigungen der Flüsse aus anderen Gründen bereits bestehen: Die Mehrheit der Verbauungen in Gewässern sind nämlich keine Kraftwerke, sondern andere Regulierungsbauten, die zum Beispiel dem Hochwasserschutz von Siedlungen und Verkehrswegen oder dem Landgewinn für die Landwirtschaft dienen. Eine wichtige Nebenfunktion von Wehren ist es, die Geschwindigkeit des Wassers wieder zu bremsen (durch Begradigungen und Kanalisierung wird sie stark erhöht) und so das Wasser in der Landschaft zu halten. So kann auch das Grundwasserniveau erhöht werden. Diese Querbauwerke wurden in der Regel aber ohne Rücksicht auf den Gewässerzustand oder die Durchgängikeit für Fische im Lebensraum Fluss errichtet. Neue Wasserkraftwerke, die an solchen bestehenden Querbauwerken errichtet werden, sorgen oft nachträglich dafür, dass sich die Ökologie des Gewässers verbessert: Beim Bau eines Kleinwasserkraftwerks werden die Querbauwerke (sofern sie sich im Fischlebensraum befinden) mit Fischwanderhilfen aufgerüstet, wodurch die Passierbarkeit für alle Lebewesen gewährleistet und oft zusätzlicher Lebensraum geschaffen wird. Vor allem aber werden im Zuge eines Kleinwasserkraftwerkbaus vielfältige ökologische Strukturmaßnahmen gesetzt, die zu einer deutlichen Verbesserung des Lebensraumes im Gewässer führen. Den Gewässern wird damit etwas vom oftmals verloren gegangenen Charakter zurückgegeben und viele verloren geglaubte Habitate werden wieder erschlossen oder damit neu geschaffen.
Lasst uns unsere Gewässer gemeinsam schützen!
Mit Kleinwasserkraft für die erneuerbare Energiewende im Einklang mit dem Schutz unserer Gewässer!