Vor 25 Jahren, am 11. Dezember 1997, wurde das Kyoto – Protokoll beschlossen. Benannt ist es nach dem Ort in Japan, an dem die damalige Klimakonferenz stattfand, in deren Rahmen diese Übereinkunft entstand.
Was ist das Kyoto-Protokoll?
Das Protokoll war ein völkerrechtlich bindender Vertrag, der die beteiligten Staaten dazu verpflichtete, den Ausstoß bestimmter Treibhausgase zu reduzieren. Beschlossen wurde er 1997, in Kraft trat er allerdings erst im Jahr 2005. Insgesamt haben 191 Staaten sowie die Europäische Union das Protokoll ratifiziert.
Konkret sah der Vertrag vor, dass die unterzeichnenden Staaten den Ausstoß der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) senken.
Der Vertrag galt von 2005 – 2020 mit insgesamt zwei sogenannten Verpflichtungsperioden. In der ersten Periode von 2005 – 2013 setzte man sich zum Ziel, die Treibhausgasemissionen um insgesamt 5,2 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Mit der zweiten Periode (2013-2020) verpflichteten sich die Staaten ihre Emissionen um durchschnittlich 18% gegenüber 1990 zu senken. Durch den langen Prozess der Einigung war die zweite Periode Ende 2020 allerdings nur wenige Stunden in Kraft.
Compliance
Grundsätzlich haben die europäischen Staaten das Ziel des Rückgangs der Treibhausgasemissionen erreicht, wenn auch nur am Papier: durch Umverteilungen von Emissionslasten innerhalb der EU oder auch durch den Emissionsrechtehandel konnte ein Rückgang erreicht werden. Insgesamt gingen die Emissionen aller beteiligten Staaten um etwa 20% zurück.
Global gesehen zeichnet sich jedoch ein anderes Bild: Staaten wie beispielsweise China und Indien, die zu einem großen Teil für den Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich sind, haben das Protokoll nicht unterzeichnet und fließen somit nicht in diese Betrachtung mit ein. Vielmehr haben sie sogar ihren Ausstoß von Treibhausgasen in der Zeit, in der das Kyoto-Protokoll aktiv war, verstärkt.
Was nun?
Nachdem der Vertrag im Jahr 2020 auslief, wurde er vom Pariser Klimaabkommen abgelöst. Dieses setzt sich zum Ziel, dass die globale Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten begrenzt werden soll.
Die Bemühungen müssen jedenfalls drastisch verstärkt werden, um einen weiteren globalen Temperaturanstieg zu vermindern (aktueller Stand ist bei +1,2°C Erwärmung). Die vor kurzem durchgeführte Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh, in der zwar Geldtöpfe für die Schadensbegrenzung beschlossen wurden, aber keine weiterführenden Schritte für eine weitere Reduktion der Treibhausgase als Ergebnis präsentiert wurden, gibt jedenfalls wenig Hoffnung.