Veränderungen über die Jahrhunderte hinweg
Unter der Landschaft versteht man gemeinhin das Erscheinungsbild eines bestimmten Gebietes.
Veränderungen in der Landschaft hat es immer schon gegeben, und es wird sie auch in Zukunft geben. War beispielsweise die europäische Landschaft vor Jahrhunderten noch von Wäldern geprägt, wurden diese vor allem (aber nicht nur) im Mittelalter abgeholzt und nach und nach vor allem in Acker- und Weideflächen umgewandelt. Vereinzelt entstanden in der einst unberührten Landschaft Dörfer, von denen sich manche nach und nach zu Städten wandelten, und durch Straßen verbunden wurden.
Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat sich die Landschaft stark verändert – durch den Bau von Industriekomplexen, Straßen, Autobahnen, Parkplätzen, Häusern… die Liste ließe sich endlos fortführen.
„Unberührte“ Natur?
Gänzlich unberührte Natur gibt es – leider – nur noch sehr selten. Der Anteil an geschützt Wildnis – also Bereichen, die nicht vom Menschen verändert wurden und die unter Schutz stehen, ist verschwindend gering. In Europa beträgt sie gerade einmal in etwa 1% der Gesamtfläche.
Derartige Gebiete zu erhalten und wenn möglich auszuweiten, ist wichtig, nicht zuletzt aufgrund der Biodiversität und Artenvielfalt.
So sehr diese selten gewordenen Gebiete auch geschützt werden müssen, so sehr werden in Landschaften, die der Mensch ohnehin bereits bebaut hat, weitere Veränderung zu sehen sein müssen. Eine der wesentlichen Veränderungen, die wir im Hinblick auf den Klimawandel durchführen müssen, ist der Ausbau der Erneuerbaren, und zwar so weit, dass wir den Energiebedarf dadurch abdecken können.
Die Veränderungen, die es dazu braucht, werden sichtbar sein. Künftig werden (hoffentlich) wesentlich mehr (Klein-)Wasserkraftwerke, Windräder und Solarmodule zu sehen sein. Da viele der Erneuerbaren-Technologien auch dezentral eingesetzt werden können, werden wir bei einem Ausbau derselben auch einen Ausbau des Stromnetzes bemerken, es werden also mehr Strommasten etc. gebaut werden müssen.
Die Alternative
Ein Argument, dass vor allem beim Neubau von Windrädern immer wieder zur Sprache kommt, ist, dass dadurch in die Landschaft eingegriffen würde, ja, diese sogar „verschandelt“ würde. Man könnte dem Argument nachgeben, und keine neuen Anlagen mehr bauen. Das sehr wahrscheinliche Resultat wäre, dass – bei nach wie vor steigendem Energieverbrauch – noch mehr fossile Energieträger eingesetzt würden und der menschengemachte Klimawandel noch stärker befeuert würde. Die steigenden Temperaturen würden den Pflanzen und Tieren nach und nach immer mehr zu schaffen machen (noch mehr, als es momentan ohnehin schon der Fall ist).
Sollten wir – neben der Einsparung von Energie – die Erneuerbaren nicht weiter ausbauen, und sei es eben aufgrund des Einwandes, man wolle das Landschaftsbild schützen, dann stehen die Chancen gut, dass es irgendwann keine Landschaft mehr geben wird, die man schützen könnte.