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Durchgängigkeit – Definition und Forschung

Die Durchgängigkeit an Fließgewässern ist für das Ökosystem, vor allem für Wanderfischarten, von zentraler Bedeutung. Nicht erst seit Inkrafttreten der EU Wasserrahmenrichtlinie ist die Wiederherstellung der Durchgängigkeit ein Bereich, in dem der Kleinwasserkraftsektor tätig ist. Seit vielen Jahren werden Lösungen gesucht und Maßnahmen zur Verbesserung der Durchwanderbarkeit von Fischen umgesetzt.  

Definition

In der WRRL ist die Durchgängigkeit eine von vielen Qualitätskomponenten für die Einstufung des guten ökologischen Zustands.  

Die WRRL versäumt es, den Begriff und das dahinterliegende Konzept von Durchgängigkeit klar zu definieren. Aus den Umsetzungsberichten zur WRRL wird jedoch ersichtlich, dass es sich hierbei nur um lineare Durchgängigkeit handelt und damit ein eher enges Verständnis von Durchgängigkeit vertreten wird. 

Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit können etwa das Anlegen eines Umgehungsgewässers, eine becken- oder gerinneartige Aufstiegsanlage oder Fischabstiegsanlagen sein. Diese Anlagen müssen nicht nur gebaut, sondern auch laufend unterhalten werden. Ein großes Hindernis bei der Schaffung der linearen Durchgängigkeit stellen Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von benötigten Flächen dar. 

Laut Bericht des SRU wurden in Deutschland im ersten und zweiten Bewirtschaftungszyklus der WRRL insgesamt 3.887 Maßnahmen, von 18.013 betrachteten Querbauwerken, zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit umgesetzt. Querbauwerke sind Sohlschwellen, Kreuzungs- und Regelungsbauwerke, Hochwasserrückhaltebecken, Verrohrungen, Schöpfwerke, Pegelanlagen sowie Wasserkraftanlagen. Insgesamt wird in Deutschland von 200.000 Querbauwerken ausgegangen, wobei etwa 7.300 davon für die Erzeugung erneuerbaren Stroms genutzt werden. In Österreich sind es rund 70.000 Querbauwerke wovon 4.000 für die Stromerzeugung genutzt werden. 

Die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg erweitert die Definition der WRRL und schließt in ihrem fünfteiligen Leitfaden „Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern“ bereits 2005 die Anbindung an die Auen (laterale Durchgängigkeit) sowie zur Sohle (vertikale Durchgängigkeit) mit ein.  

Von Seiten der EU wurden diese Bereiche der lateralen, vertikalen und sogar zeitlichen Durchgängigkeit, neben der Durchgängigkeit in Längsrichtung (longitudinal), im Rahmen der Biodiversitätsstrategie 2030 in die Diskussion um frei-fließende Flüsse eingebracht.  

Forschung & Entwicklung 

Viele Gelder fließen in die Forschung zum Fischschutz. Immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse überholen die vorherigen. 

Hier ist es angebracht, mit Maß zu handeln, da die Umsetzung von wasserbaulichen Maßnahmen sehr hohe Kosten verursacht und das Ökosystem im Moment des Baus stark irritiert wird. Die Erfolge von gewässerbauliche Renaturierungsmaßnahmen bzw. Maßnahmen zur Schaffung der Durchgängigkeit sind oft erst nach sehr langen Zeiträumen messbar. Es ist wichtig, den Lebewesen und der Natur Zeit zu geben, sich an die neue Situation anzupassen und nicht direkt eine nächste Maßnahme mit vielleicht noch neuerem Stand der Technik umzusetzen. 

Auch die beste technische Lösung kann nur dann zum Erfolg führen, wenn ober- und unterhalb der Stelle, an der Durchgängigkeit geschaffen wurde, Lebensräume existieren, die verbunden werden können. 

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