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Die Geschichte der (Klein-)Wasserkraft in Österreich und Deutschland

Historisch ist Wasserkraft die Energiequelle schlechthin. So waren um das Jahr 1200 rund 300.000 Wasserräder mit einer mittleren Leistung von 2 PS pro Rad im Betrieb, einer verglichen mit heute sehr kleinen Leistung, damals aber eine anderweitig nicht erreichte Kraft. Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Europa 500.000 bis 600.000 Wassermühlen. Gegen 1800 waren 750.000 Wasserräder in Europa in Betrieb, mit einer mittleren Leistung von 3 PS pro Wasserrad. Die Gesamtleistung der Wassermühlen in Europa lässt sich damit auf 1,5 bis 3 Millionen PS abschätzen. Die Zahl der Wasserräder hat sich damit in Europa zwischen 1200 und 1800 um das 2,5-fache erhöht. Die große Anzahl von in Betrieb befindlichen Wassermühlen bestand über viele Jahrhunderte bis weit in das 20. Jahrhundert fort. Über 130 verschiedene technische Anwendungen der Mühlentechnik lassen sich in Europa bis ins 20. Jahrhundert hinein nachweisen, sodass fast jeder traditionelle Industriezweig in oder mit einer Wassermühle begonnen hat.

Die Geschichte der Wasserkraft in Deutschland

Historisch hatte Deutschland über 80.000 Wasserkraftwerke (1945), über 220.000 Wanderhindernisse und noch 70.000 Wehranlagen, davon 15.000 mit ausreichender Fallhöhe zum direkten Ausbau. Heute produzieren insgesamt nur noch 7.300 bis 7.600 Wasserkraftwerke Strom. Große Anlagen mit einer installierten (elektrischen) Nennleistung von Pn>1MW erzeugen mit 400 Wasserkraftwerken 85 % des Stroms, die Mehrheit mit ihren kleinen dezentralen Wasserkraftwerken erzeugen ca. 15 %. Obwohl deutschlandweit lediglich ca. 4,1 GW der 103 GW installierter erneuerbarer Leistung auf die Wasserkraft entfallen (ca. 4 %), erzeugen sie einen Anteil von etwa 12 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern.

Die Geschichte der Wasserkraft in Österreich

In Österreich ist die Wasserkraft traditionell von großer Bedeutung und hat sich korrespondierend mit dem steigenden Energiebedarf entwickelt. Die ersten Kraftwerke wurden Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und sind teils heute noch in Betrieb. Zu Beginn der 20. Jahrhunderts wurden die ersten Großwasserkraftwerke gebaut, unter anderem das Laufwasserkraftwerke Oberes Sillwerk in Tirol und das Speicherkraftwerk Wiestal in Salzburg. 1912 wurde ein wesentlicher Meilenstein in der österreichischen Kraftwerksgeschichte erreicht: Viktor Kaplan erfand die nach ihm benannte Kaplan-Turbine. Während des ersten Weltkriegs (1909-1913) stagnierte der Ausbau, erlangte nach Ende des Kriegs jedoch wieder einen Aufschwung, vor allem, da der wachsende Strombedarf infolge des fehlenden Kohleangebots, das zuvor aus den ehemaligen Kronländern der Monarchie stammte. Die wirtschaftliche Depression 1929 führte zu einem weitestgehenden Stillstand des Ausbaus. Nach dem zweiten Weltkriegs (1939-1945), konnte mithilfe des U.S. Marshall-Plans mit dem Wiederaufbau zerstörter Anlagen begonnen werden. In den folgenden Jahren wurden weitere, große Anlagen gebaut und in Betrieb genommen, sodass Österreich 1955 seinen Strombedarf zum ersten Mal selbst stemmen konnte. Um dem steigenden Energiebedarf der kommenden Jahre gerecht zu werden, wurden weitere Großkraftwerke errichtet. Das Jahr 1984 stellte einen Wendepunkt im Kraftwerks-Ausbau dar. Widerstandsbewegungen von Umweltschützern und der lokalen Bevölkerung führten zur Verhinderung eines Wasserkraftwerksprojekts in der Region Hainburg. Ausgehend von der Umweltbewegung der 1980er Jahre wurden strengere Richtlinien und Kriterien für den Bau und Betrieb neuer Wasserkraftwerke entwickelt. Die Realisierung neuer Projekte war damit deutlich schwieriger geworden, weswegen sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vermehrt auf Kleinwasserkraftanlagen fokussiert wurde. Nach einer Rekordproduktion im Jahr 2000 (43,5 TWh) und einem Negativrekord infolge einer Dürre 2003 blieb die Produktion in den nachfolgenden Jahren weitgehend konstant.

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