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Der nationale Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP)

Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) ist ein in Österreich geltender Maßnahmenplan für den Schutz heimischer Gewässer. 2021 erschien die mittlerweile dritte Auflage. Diese gilt für die Jahre 2022-2027. Die darin enthaltenen Maßnahmen bezüglich der Gewässernutzung sowie die Erhaltungsziele betreffen auch die Kleinwasserkraft. Ein besonderes Augenmerk wird in der dritten Auflage dem Einfluss des Klimawandels auf die österreichischen Gewässer geschenkt. 

Was steht im NGP? 

Der NGP ist ein mehr als 300 Seiten starkes Dokument, das die unterschiedlichsten Aspekte hinsichtlich österreichischer Gewässer abdeckt: Neben der allgemeinen Beschreibung der Flussgebiete ist eine Belastungs- und Risikoanalyse sowohl der Oberflächengewässer als auch des Grundwassers vertreten. Es folgt eine Zusammenfassung der verschiedenen Arten der Wassernutzung, sowie eine Zustandsbewertung. Hierbei werden natürliche Fließgewässer in ökologische Qualitätsstufen unterteilt: Sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend, und schlecht. 


Laut dem NGP sind die Gewässer anteilsmäßig in folgende Qualitätskriterien eingeteilt: 

Zustand Prozentualer Anteil* 
Sehr gut 14,2% 
Gut  26,4% 
Mäßig 30,1% 
Unbefriedigend 10,5% 
Schlecht 4,3% 
*nicht in diese Tabelle fließen künstliche Gewässer mit ein, daher keine 100% 

Es ist wichtig, bei der Betrachtung dieser Tabelle die vielen unterschiedlichen Arten der Einflussfaktoren zu berücksichtigen: Nicht nur die Schadstoffkonzentration ist dabei maßgeblich (unter anderem von Nickel, Quecksilber u.v.a.), sondern auch Wasserentnahmen und Aufstauungen. Auch die Fischereiliche Bewirtschaftung, der durch die Schifffahrt bedingte Wellenschlag und das Vorkommen von Neobiota (fremde Arten, die mit der heimischen Fauna konkurrieren) zählen zu den Faktoren, die bei der Beurteilung des Gewässerzustandes beachtet werden.  

Einen wesentlichen Aspekt nehmen nachfolgend die Maßnahmenprogramme ein. Hier wird geschildert, wie der Zustand der Gewässer im Gesamten durch eine Vielfalt an Maßnahmen verbessert werden soll. Hierzu zählen unter anderem gesetzliche Maßnahmen zur Regelung von Wasserschutzvorschriften und der Wassernutzung, aber auch solche zur Begrenzung von Schadstoffeinleitungen sowie von Schwall und Sunk, und viele weitere.  

Der Klimawandel im NGP 

Der Klimawandel spielt im 3. NGP eine besonders wichtige Rolle. Neben dem Anstieg der Wassertemperatur wurde ein Trend bei der Zunahme von Hitze- und Sommertagen sowie verlängerten Vegetationsperioden in den letzten Jahren verzeichnet. Sehr wahrscheinlich ist eine Verschiebung von Sommer- zu Winterniederschlägen und eine Erhöhung der Intensität von kleinräumigen Extremereignissen. In bereits heute niederschlagsarmen Regionen werden die Niederschläge weiter abnehmen. Durch die Auswirkungen des Klimawandels, vor allem Temperaturerhöhung und Veränderungen im Niederschlagsregime, verringert sich die verfügbare Grundwasserressource und es wird vermehrt zu ausgeprägten Niederwasserphasen in den Fließgewässern kommen. Gleichzeitig steigt der Wasserbedarf z.B. für die landwirtschaftliche Bewässerung und Beschneiung. Auch diese Faktoren spielen allesamt eine Rolle für den momentanen und vor allem künftigen Zustand heimische Gewässer. 

Verbesserung der Durchgängigkeit 

Im NGP finden sich auch Statistiken und Ziele für die Durchgängigkeit der Gewässer: 

Insgesamt gibt es in den österreichischen Fließgewässern noch mehr als 28.000 nichtfischpassierbare Querbauwerke. Der überwiegende Teil (ca. 85%) der Wanderhindernisse ist auf flussbauliche Maßnahmen im Zuge des Hochwasserschutzes zurückzuführen, der Rest entfällt auf Industrie, Aquakultur, Beschneiung und Wasserkraftnutzung. 

Im Bereich der Kleinwasserkraftwerke ist jedenfalls zu sagen, dass es noch vereinzelt Kraftwerke gibt, bei denen eine Durchgängigkeit noch nicht gegeben ist, der Großteil ist allerdings mit Fischwanderhilfen ausgestattet. 

Etwa 80% aller Wanderhindernisse liegen in Gewässern <100 km². Die Kosten für die Herstellung der Durchgängigkeit an allen Querbauwerken, sofern diese als notwendig und machbar eingestuft wird, werden auf ca. 750 bis 950 Mio. EUR geschätzt. Insgesamt wurden in den beiden ersten Perioden die Durchgängigkeit bei rund 1.900 Querbauwerken wiederhergestellt. Ziel der 3. Planungsperiode ist es, eine weitgehende Wiederherstellung der Durchgängigkeit in den Gewässern >100 km² zu erreichen. 

Fazit

Der österreichische Gewässerbewirtschaftungsplan zeigt den Zustand österreichischer Gewässer sowie Maßnahmen, um diesen weiter zu verbessern auf. Wichtig ist in diesem Kontext, dass durch die Kleinwasserkraft wie durch jede andere Erneuerbare Energieform natürlicherweise Eingriffe in die Natur entstehen. Der Einfluss der Kleinwasserkraft auf die heimischen Gewässer ist unter Berücksichtigung der zahlreichen anderen Problematiken wie der teils hohen Konzentration von Schadstoffen und vieler weiterer Einflüsse jedenfalls als nachrangig zu betrachten. 

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