Platzbedarf und die standardisierte Bauweise zählen. Er besteht aus einem U-Profil Betongerinne, in dessen Verlauf Querwände errichtet werden. Durch speziell geformte Schlitze, den Slots, in den Querwänden können gezielt Strömungsmuster erreicht werden, wodurch Fische flussaufwärts wandern können. Durch das Anpassen der Größe sowie der Anzahl der Slots lässt sich ein geradliniger, durchgehender Kurzschlussstrom (von Slot zu Slot schießendes Wasser) vermeiden und das gesamte Beckenvolumen zur turbulenzarmen Energieumwandlung genutzt werden.
Geschichte des Schlitzpasses
Erstmals errichtet wurde die auch Vertikal-Slot-Pass genannte Fischwanderhilfe 1945 in Kanada. Entlang des Fraser Rivers, einem in der Province British Columbia liegendem Fluss, wandern jährlich Millionen Lachse flussaufwärts zu ihren Laichgründen. Ein Naturphänomen von dem die First Nations (indigene Völker Kanadas) Nlaka’pamux und Stó:lō für ihre Nahrungsversorgung abhängig waren. Nach dem Bau einer Eisenbahnstrecke entlang des Fraser Rivers kam es 1914 bei dem sogenannten Hell’s Gate, der engsten Stelle des Flusses, zu einem massiven Erdrutsch. Nach dem Unglück war Hell’s Gate unpassierbar für Lachse geworden und die Fischpopulation nahm in den folgenden Jahren drastisch ab. Schätzungen gehen davon aus, dass 20% der First Nations Bevölkerung verhungerte. Auch die Fischereiindustrie litt stark unter der rückgängigen Fischpopulation. 1937 gründeten Kanada und die USA die International Pacific Salmon Fisheries Commission (IPSFC), welche 1945 den weltweit ersten Schlitzpass am Hell’s Gate errichtete. Die Fischpopulation stabilisierte sich und mit weiteren Maßnahmen konnte die Population auf 80% des Ursprungs anwachsen.
Heute zählt der Schlitzpass zu den verbreitetsten technischen Fischaufstiegshilfen und hat sich in der Praxis als sehr zuverlässig erwiesen. Zu den Vorteilen zählt, dass der Schlitzpass:
- sehr gut geeignet für schwankende Oberwasserstände ist;
- schwankungsfreie Strömung sicherstellt;
- durch natürliches Sohlsubstrat auch Kleinfischen und Wirbellosen eine Wandermöglichkeit bietet.
Dimensionierung der Becken
Laut dem Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen orientiert sich die Dimensionierung der Wanderhilfe an der Fischzönose (den in einem bestimmten Gebiet lebenden Fischarten). Die Beckenlänge entspricht der dreifachen Länge der größenbestimmenden Fischart und die Beckenbreite mindestens der doppelten Körperlänge.
60-100 cm haben sich als allgemein erprobte Mindestwassertiefen für einen guten Betrieb von Schlitzpässen etabliert. Je nach Fischzönose kann dieser Wert auf 50 cm reduziert werden.
Die Mindestbreite der Schlitze in den Querwänden kann mit der dreifachen Körperbreite der größenbestimmenden Fischart oder mit 15cm angenommen werden.