Fischwanderhilfen stellen wichtige Aspekte beim Bau und der Revitalisierung von Kleinwasserkraftwerken dar, um die Durchgängigkeit sicherzustellen und die unterschiedlichen Fischarten zu schützen. Die Branche nimmt diese Aufgabe sehr ernst und investiert nach wie vor hohe Summen in die Weiterentwicklung und den Ausbau von Fischauf- und Abstiegshilfen. Eine Version davon ist die Fischschnecke, die es in zwei verschiedenen Ausführungen gibt.
Wie funktioniert eine Fischschnecke?
Eine Fischschnecke ist ein großes Rohr mit innen liegenden Windungen, ähnlich einer archimedischen Schraube. Angetrieben werden Schnecken meist durch einen kleinen Elektromotor. Am unteren Ende wird durch eine sogenannte “Lockströmung” den Fischen der Weg in die Schnecke gewiesen. Im Oberwasser wird das Wasser oberhalb des dortigen Wasserspiegels ausgegeben, sodass die Fische ins Wasser fallen und von dort aus ihren Weg weiter fortsetzen können.
Wasserkraftfischschnecken
Eine sogenannte “Wasserkraftfischschnecke” – auch Doppelrohrschnecke genannt – verbindet die Fischwanderhilfe mit der Möglichkeit, gleichzeitig Energie zu gewinnen. Das funktioniert nach folgendem Prinzip: Es handelt sich um ein System mit zwei ineinander liegenden, gegenläufigen Schnecken. Die innen liegende Schnecke dient als Fischaufstieg nach dem Prinzip einer archimedischen Schraube. Sie befindet sich in einem Rohr, wodurch in jeder Windung eine Art Kammer entsteht. Durch die Drehbewegung des Rohres bewegen sich die Kammern nach oben und fördern so das Wasser hinauf. Außen am Rohr ist eine weitere Schraube befestigt, die Wasserkraftschnecke. Sie besitzt eine gegenläufige Windung, wodurch bei gleicher Drehrichtung die Funktion umgekehrt wird. Während also die innen liegende Schraube Wasser fördert, liefert die außen liegende durch abfließendes Wasser Energie. Sie sorgt dabei nicht nur für die notwendige Drehbewegung, um die Förderung in Gang zu setzen, sondern kann noch zusätzlich zur Stromproduktion eingesetzt werden. Anstelle von zwei Lagern am oberen und unteren Ende wurde auch noch die äußere der beiden Schnecken verrohrt. An diesem äußeren Rohr kann nicht nur das Lager, sondern auch die Kraftübertragung (z. B. ein Flachriemen) angebracht werden.
Fazit
Fischschnecken und auch Wasserkraftfischschnecken sind für viele Standorte geeignete Wanderhilfen, um Flussbewohnern die gefahrlose Passage von Kleinwasserkraftwerken zu ermöglichen. Schnecken stellen vor allem für kleinere Fischarten (< 850 mm Länge) kein Problem dar: In Österreich alleine wurde eine unbeschadete Passage für mehr als 39 verschiedene Fischarten nachgewiesen.