Als Blackout bezeichnet man einen längerfristigen Stromausfall, etwa wenn das Stromnetz zusammenbricht. Anders als bei einem herkömmlichen Stromausfall kann die Stromversorgung bei einem Blackout aber nicht innerhalb kurzer Zeit wiederhergestellt werden. Im Jahr 2003 etwa sorgte ein Blackout im Norden von Ohio in den USA dafür, dass 50 Millionen Menschen zwei Tage lang ohne Strom waren. In Indien gab es 2012 den größten Stromausfall in der Geschichte der Menschheit, bei dem 600 Millionen Menschen zwei Tage lang ohne Strom auskommen mussten.
Auch in Österreich oder Deutschland sind solche Blackouts durchaus möglich. Besonders im Sommer, wo der Stromverbrauch durch Klimaanlagen oft besonders hoch ausfällt, ist das Stromnetz stark belastet. In solchen Situationen können bereits kleine Störungen zu einer Kettenreaktion und schließlich zu einem kompletten Netzausfall führen. Ein solcher Netzausfall würde uns alle betreffen: Handys und Computer würden nicht mehr funktionieren, Aufzüge würden stecken bleiben, Ampeln nicht mehr leuchten, Bankomaten wären nicht mehr funktionstüchtig.
In einem solchen Fall können die fossilen Energieträger (auf denen unser momentaner Energiemix aufbaut), nicht von allein wieder ans Netz gehen. Kohle- oder Erdgaskraftwerke brauchen nämlich Strom, um wieder anfahren zu können. Sie wären auf nachhaltige (Klein)Wasserkraftwerke und andere Technologien angewiesen, die schwarzstartfähig sind.
Schwarzstartfähigkeit bedeutet, dass nach einem Stillstand ohne zusätzliche Energie von außen wieder damit begonnen werden kann, Strom zu erzeugen. Viele Kleinwasserkraftwerke haben diese Fähigkeit und können somit einen essenziellen Beitrag zur Wiederherstellung der Stromversorgung leisten. Das würde in der Praxis wie folgt funktionieren: Nehmen wir an, es gäbe wirklich einen Blackout. Die schwarzstartfähigen Kleinwasserkraftwerke würden dann den Betrieb wieder aufnehmen und hätten vorrangig die Aufgabe, die thermischen Kraftwerke mit Energie zu versorgen, sodass diese ihre Produktion wieder aufnehmen können. Erst dann würde nach und nach wieder das gesamte Stromnetz hergestellt werden können. Dies zeigt unsere starke Abhängigkeit von Energieformen, die weder nachhaltig noch ökologisch unbedenklich sind. Daher ist es sinnvoll, vermehrt auf den Ausbau von nachhaltigen, grünen Energieformen zu setzen, die bereits jetzt einen wertvollen Beitrag zu unserer Stromversorgung leisten.
Zuletzt wurde dies im Dezember von den Lechwerken in Deutschland im Rahmen des Forschungsprojektes Linda 2.0 erfolgreich durchgeführt und weitestgehend automatisiert ein Inselnetz aufgebaut. So können in Zukunft auch erneuerbare Energien anstelle von Dieselaggregaten zur Notstromversorgung eingesetzt werden.
Ein schwarzstartfähiges Wasserkraftwerk gab die Frequenz im Netz vor, so dass PV-Anlagen hinzugeschaltet werden konnten. Diese Notversorgung ermöglicht es, auch im Falle eines Blackouts die Trinkwasserversorung stabil zu halten.